Stadt Lübtheen

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Beschlussvorlage - 2024/BV/203

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Beratungsfolge

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Beschlussvorschlag

Die Stadtvertretung Lübtheen möge beschließen:

1. Der Sitzungssaal im Rathaus der Stadt Lübtheen erhält zu Ehren des verdienten Bürgers der Stadt Lübtheen und ehemaligen Gemeindevertreters Dr. Bernhard Aronsohn den Namen „Dr. Bernhard Aronsohn Saal“.

2. Die im Museum der Stadt Lübtheen vorhandene Dokumentation über diesen im Vernichtungslager Auschwitz ermordeten Bürger der Stadt wird dauerhaft im Sitzungssaal ausgestellt.

 

 

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Sachverhalt

Nach dem Umbau wird das ehemalige Schulgebäude in der Amtsstraße jetzt als Rathaus genutzt. Die Sitzungen der Stadtvertretung finden damit wieder in dem Saal statt, der bereits in der Zeit von 1905 bis 1945 als Sitzungsort der Gemeindevertretung des damaligen Fleckens Lübtheen genutzt wurde.

Es wird hiermit vorgeschlagen, im Gedenken an unseren jüdischen Mitbürger Dr. Bernhard Aronsohn, der hier ab 1919 als Gemeindevertreter der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) wirkte, den Rathaussaal in „Dr. Bernhard Aronsohn Saal“ umzubenennen und die im Museum vorhandene Dokumentation über sein Leben dort ständig zu zeigen.

Bernhard Aronsohn wurde am 1. August 1874 in Kolmar geboren und wuchs später in Dresden auf. Er ging dort an das Gymnasium zum Heiligen Kreuz und schloss es 1895 mit Abitur ab. Danach begann er ein Studium im Fach Medizin, das er in Leipzig erfolgreich beendete. Danach ließ er sich in Lübtheen als Arzt nieder und erwarb sich hier großes Ansehen. Nach seiner Rückkehr aus dem 1914 begonnenen Militärdienst trat er 1918 der DDP bei und wurde 1919 in das Gemeindeparlament der Stadt gewählt.

Nach immer stärkeren Repressalien gegen ihn ab 1933, Berufsverbot ab 1938 und Verhaftung in den Novemberpogromen mit Internierung vom 10. bis zum 16. November 1938 im Zuchthaus Alt-Strelitz verließ er Lübtheen und zog nach dem Verkauf seines Hauses im Dezember 1938 zunächst nach Rostock. Im August 1939 zog er nach Hamburg. Im März 1942 musste er in ein Judenhaus in die Kielortallee 22 umziehen. Am 11. Juli 1942 wurden er und seine Frau ab Hamburg in das Vernichtungslager Auschwitz Birkenau deportiert und dort ermordet.

 

Um Unterstützung des Antrages wird gebeten.

 

Lübtheen, 11.01.2024

 

gez. Thomas Pietz   gez. Ronald Steuer   gez. Rüdiger Metelmann

 

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Anlagen

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